Jedesmal, wenn ich deinen Namen lese, der vergoldet, schwarzen Marmor ziert, eingemeißelt und beständig mir deinen Tod vor Augen führt, wird mir bewusst, du kommst nie wieder. Gingst fort, als es am schönsten war und manches Mal ertapp ich mich im Warten, dass es schellt und du wärst da.
Dann sehe ich dein Lachen, deine Augen, dein Haar zerzaust vom Wind, der draußen bläst; und mit ihm zieht dein Duft in meine Nase, verspüre deine Hand, die sich in meine legt. Berührt verlier ich mich in der Erinn'rung. Wie sorglos man in jungen Jahren ist, denk ich und knie mich zu Boden und streich behutsam über grau gefärbten Kies.
Du fehlst mir, auch heute noch, nach all den Jahren begehrt mein Herz dein fröhliches Gemüt, dies Unbeschwerte, das wir beide hatten, das Heimliche, den ersten Kuss, selbst unser Lieblingslied. All das und noch so vieles mehr und mehr und mehr….
wem Gleiches widerfahren ist, der bekommt eine Gänsehaut beim Lesen. Bis das 'Niewieder' verinnerlicht ist, vergeht eine traurige und gefühlte Unendlichkeit; die Sehnsucht und die Fragen nach dem 'Wie-gefällt-dir-dies? Was-meinst-du-hierzu?' hören wahrscheinlich nie auf; die Zeit heilt nicht alle Wunden.
Die Melacholie des Augenblicks am Marmorstein hättest du nicht besser, nicht klangvoller und nicht einfühlsamer schildern können.
Ein sehr, sehr berührendes Gedicht. Herzliche Grüße, Medusa.
wenn die Zeit immer kürzer wird als die Zeit, die wir bereits auf dem Buckel haben, sind Gedichte dieser Art Gift. Wer mir eines Tages nachweint, ist ein Dummlopf. Leben ist meine Devise! Durchstarten und Spaß haben sollten auch die Hinterbliebenen. Was bringt Trauer? Nichts!
Der Inhalt gefällt mir nicht, die Umsetzung der Gefühle finde ich gelungen.
Liebe Behutsalem, dein Gedicht ist so zart, so anmutig in der Sprache, daß es Mitgefühl in mir auslöst.
Strophe 2 klingt mir an zwei Stellen etwas umständlich - die Stellen, die ich meine, habe ich (nach meinem Empfinden) als Anregung mal in fett gedruckt:
Dann sehe ich dein Lachen, deine Augen, dein Haar zerzaust vom Wind, der draußen bläst; und mit ihm zieht dein Duft in meine Nase, verspüre deine Hand, die sich in meine legt. Berührt verlier ich mich in den Gedanken. Wie sorglos man in jungen Jahren ist, denk ich und steh vor deinem Grabe und streich behutsam über grau gefärbten Kies.
Auf Strophe 3 hätte ich persönlich verzichtet, denn sie drückt dem Gedicht m.E. zu viel Pathos auf. Ansonsten aber ein berührendes Stück Lyrik, das eine doch gedrückte Stimmung hinterlässt.
Du hast Recht wenn du schreibst, die Zeit heilt nicht alle Wunden. Der Schmerz vergeht ja, auch die Fragen und die Suche nach dem Warum. Die Wunden schließen sich und was bleibt sind die Narben die ich " Erinnerung" nenne. Und was gibt es schöneres als in Erinnerung zu bleiben. Das Werk ist kein neues, ich schrieb es als sich der Tod zum 20.mal jährte. Mitlerweilen sind wieder 7 Jahre ins Land gezogen und ich finde es heute wie damals als eine schöne Art seine Gefühle , seine Emotionen so darstellen zu können und zu dürfen. Wer in Erinnerung bleibt kann auch nicht vergessen werden..
Ich danke dir fürs Lesen ganz liebe Grüße, Behutsalem
@Methusalem
Ich trage meine Kopf hoch und natürlich habe ich auch Spass am Leben. Nach 27 Jahren mehr denn je; Ich bin dann wohl lieber ein Dummkopf als ein Lebemensch, vorallem dann wenn man einen Menschen verliert der einen nahe steht. So verschieden sind dann wohl die Charaktere und ich denke das ist gut so. Jeder so wie er es für sich und mit sich vereinbaren kann.
Danke fürs Lesen, behutsame Grüße, Behutsalem
PS: Solltest du dir die Frage stellen warum ich das Gedicht nach all den Jahren eingestellt habe, so kann ich nur sagen; Mir war es ein Bedürfnis es zu tun.
@ Yette von York!
Erstmal auch dir ein Danke fürs Lesen. Hinterlässt der Tot im allgemeinen nicht immer eine gedrückte Stimmung??
Wenn ich deinen Vorschlag übernehmen, " steh vor deinem Grabe " dann ist die darauffolgende Zeile nicht mehr stimmig. Denn im Stehen kann man schwer über Kies streichen..
Ich glaube ich belasse es so , den Vorschlag mit den " Gedanken" werd ich mir nochmals durch den Kopf gehen lassen.
Liebe Grüße, Behutsalem
Ich danke allen die dazu Stellung genommen haben !
dein Gedicht ist sehr berührend. Ich kann es gut nachvollziehen. Man sagt die Zeit heilt. Sie tut es nicht, aber sie mischt eine süße, fast tröstliche Wehmut in den Schwerz, was dein Gedicht sehr schön vermittelt. Da du es vor 7 Jahren geschrieben hast, würde ich jetzt auch nichts mehr daran ändern.
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