Lieber Thomas,

chapeau, das ist stark. Du brichst mit der Form des Acht-Zeilers um einen bestimmten Inhalt der Zerrissenheit zu dokumentieren, das nenne ich einen modernen Umgang mit alten Formen. "Äquinoktium" musste ich (natürlich) nachschlagen, ..wieder was gelernt im Musengarten
Spaß bei Seite: Die zeitliche Gleichheit von Tag und Nacht als Ausgangspunkt dafür zu nehmen, die Sinnhaftigkeit des eigenen, bereits in die Jahre gekommenen Lebens zu hinterfragen, ist großartig. Des abschließenden Bruches mit dem Muster der wechselnden 4 zu 3 Hebungen im letzten Vers, hätte es meiner Meinung nach nicht bedurft. Im Gegenteil. Deine abschließende Frage IN den Rhythmus zu stellen hätte die Bedeutsamkeit für mich sogar noch hervorgehoben. Vielleicht so:

"...und ich, ich habe nachgedacht,
warum ich was noch bin"?

Vielen Dank für dieses Lehrstück!

herzliche Grüße
der Sanderling

Lieber Thomas,

man lernt halt nicht aus. Immer wieder muss ich nachschlagen, mit welchen Worten ihr hier so leichtfertig
um euch werft. Aber nun bin ich informiert, was ein Äquinoktium ist.

Ist dir gelungen, deinen eigenen Vorschlag zu verdichten. Aber wie Sanderling komme beim letzten Vers ins Schleudern oder aus dem Tritt.

Liebe Grüße
Clara

Lieber Thomas,

das ist dir sehr gelungen!!!
Mit der letzten Zeile allerdings habe auch ich so meine Schwierigkeiten…
Nicht zuletzt liegt das am „warum“, das sowohl auf a, als auch auf u betont werden kann, je nach Kontext…
Eine mögliche Variante wäre: was ich warum noch bin

Herzliche Grüße aus Lüli
Karlheinz

Lieber Thomas,

jetzt ist es perfekt. Rundum ausgewogen.

Liebe Grüße
Clara

Lieber Thomas,

ich kann mich nur den anderen Kommentaren anschließen und bin wie immer beeindruckt davon, wie du es schaffst, eine zarte Melancholie unausgesprochen hinter deine Worte zu legen. Genau diese Gabe verleiht meiner Meinung deinen Gedichten diese Tiefe.

Ich versuche weiterhin, dein Geheimnis zu ergründen.

Liebe Grüße

anna a.

Lieber Thomas,

auch mir gefällt die letzte Zeile nun ausnahmslos. Was du über die Stimmung beim Dichten erzählst finde ich spannend. "...kein Verweilen, sondern ein Betrachten". Ich glaube, es liegt eine große Kunst darin, genau so zu schreiben. Du malst mit Emotionen Wort-Bilder die vom Leser individuell entschlüsselt werden müssen.

Liebe Grüße
der Sanderling