Lieber Thomas,

zuerst war ich etwas irritiert von der Jahreszahl, aber es scheint eine plötzliche, harte Enttäuschung damit einherzugehen.

Deine Spenserstrophe beschreibt den scheinbaren Übergang vom Winter zum Frühling, der jedoch jäh unterbrochen wird. Du thematisierst Hoffnung und Enttäuschung, den Glauben an einen Neuanfang, der durch eine unerwartete Wendung wieder zerstört wird. Die Stimmung wechselt von vorsichtiger Freude zu Ernüchterung und Niederschlagung.
Das lyrische Ich lässt sich vom Aufbruchsgedanken mitreißen, um dann mit der endgültigen Formulierung "Todesstoß“ darauf hinzuweisen, dass diese Enttäuschung nicht nur klein, sondern tiefgreifend ist.

Liebe Grüße
Clara

Ja, aber ich stand erst total auf dem Schlauch. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich die
Verbindung hatte.
Der Krieg ist inzwischen bereits so alltäglichin unserer Gegenwart geworden, und jetzt
jährt er sich bald im dritten Jahr.

Lieber Thomas,

ich finde es sehr gelungen. Nach wie vor unvorstellbar bleibt für mich der russische Überfall auf die Ukraine, auf den du im Titel anspielst. Deine Spenserstrophe ist dicht und gut. Mit dem Wort "Todesstoß" gelang es dir ein Synonym für die einfallenden Soldaten im Februar '22 zu finden. Und real kommt für viele Menschen die Eröffnung eines Krieges in dessen Verlazf ja auch dem Todesstoß gleich.

Liebe Grüße
der Sanderling

Lieber Thomas,

du hast Recht, letztlich ist die Schuldfrage sinnlos, da alle Menschen im selben Boot sitzen…traurig und tragisch ist es aber allemal, wenn die Hoffnung erstirbt. Das auszudrücken ist dir auf poetische Weise gelungen…

Herzliche Grüße aus Lüli
Karlheinz