S’Lichd leuchded
(oda a ned)

“Ah gäh, Emma-Mausi, gib a Ruah,
Sei endli staad, måch d’Fensta zua!
Kimm ins Bed, ziags Hemad aus,
I wui nun an Liebesschmaus!“

„Naa, Karli! I måg ned dei Pupperl sei,
ohne Liab, so grob und vogelfrei.
I zünd dia a kloanes Lichterl o,
damid I di bessa seng ko.

S'soll dia a an Weg weisn,
du untakühldes Roheisn.“

„A welchana Weg, du blede Schneckn?
Ich leuchd seim in ålle Eckn.
I leuchd wia da Abndstearn.
I leuchd fui und I leuchd gearn.“

„I låss mi ned hintars Lichd führn,
Karli, des wiasd pfeigråd a no spüan.
Mia is endli a Lichterl aufganga,
I hab seim zum Denga ogfanga.“

“Wia Emma? Du låssd mi sitzn?
Du låssd mi iazd oafach abblitzn?
Ned mid mia, …. “

Und im Dunkln hinderm Haus,
- am Wegrand -
bläst Karli Emma s‘Lichterl aus.

© Clara

Danke, lieber Thomas, für das wohlwollende Entgegennehmen
des Beziehungsdramas.

Unnnnd nee, man weiß schon was im Dunkeln passiert. Nämlich was
immer passiert, wenn jemand einem anderen das Licht ausbläst.

Sei lieb gegrüßt um diese frühe Stunde.
Bei uns krachts und donnerts und die Wände wackeln,
da kann ja kein Mensch schlafen.

Clara

liebe Clara
einen Krimi präsentierst Du mir. Ich denke dabei, immer ist es noch so,
Männer begreifen oft nicht wenn es heißt "nein, ich will das nicht"
Dann sollten den Mädchen die Lichter an gehen und höchste Vorsicht ist geboten.
Ansonsten bläßt so ein Kerl dem Mädel das Licht für immer aus.
Für mich war es deutlich genug geschrieben.
Liebe Grüße Ilona

Liebe clara,

trotz oder besser wegen des Lichtes, das „Emma- Mausi“ anzünden möchte, nimmt das Sozialdrama seinen Lauf, dem Karli geht es zu weit, dass ihr ein Lichtl aufgeht und sie selbst zu denken beginnt, das ist zu viel für ihn…

Keine Leuchte der Männlichkeit der Karli, sondern ein übler Armleuchter

Herzliche Grüße aus Samothraki
Karlheinz

Danke Ilona, danke Karlheinz,

Armleuchter trifft es ganz gut, um mal beim Licht zu bleiben.

Herzlichen Dank für eure netten Kommentare.

Liebe Grüße
Clara

Liebe Clara,

ich merke gerade, hier brauche ich doch eine Übersetzung. Bayrisch ist mir, wie gesagt, sehr fremd.

Liebe Grüße

anna a.

Dein Wunsch sei mir Befehl, liebe anna.
Hier die Übersetzung:

Das Licht leuchtet

Vielen Dank, Gabi, für das tolle Kompliment.
Ich selbst mag Mundartgedichte sehr.

Viele Grüße
Clara

Liebe Clara,

jetzt habe auch ich das Gedicht verstanden! Schön böse á la Roald Dahl, besonders gefällt mir das "Unterkühlte Roheisen".

Mir ist bei der Beobachtung diverser Dialekt aufgefallen, dass es in der Mundart häufig viel differenziertere Begriffe für emotionale Zustände gibt als im gewöhnlichen Hochdeutsch (ich meine damit natürlich nicht den 18.000 Wörter Wortschatz Goethes...). Das beste Beispiel ist für mich das trübentümpelige Gemüt eines Westerwälders. Ach, ich merke gerade, mit dem Thema würde ich mich gerne mal intensiver befassen.

Sprache ist auch Heimat, ist das nicht so? Wie seht ihr das?

Liebe Grüße

anna a.

PS: und danke Clara für die Übersetzung...