O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn, o Haupt, zum Spott gebunden mit einer Dornenkron, o Haupt, sonst schön gezieret mit höchster Ehr und Zier, jetzt aber hoch schimpfieret: gegrüßet seist du mir!
Paul Gerhardt
Diese auch als "Hildebrandtston" bezeihnete Strophenform ist nach dem "Jüngeren Hildebrandslied" benannt, welches wahrscheinlich im 8. Jahrhundert nach Deutschland kam und ab dem 15. Jahrhundert in verschiedenen Formen schriftlich überliefert wurde. Der Anfang lautet:
"Ich wil zu Land ausreiten", / sprach sich Meister Hiltebrant, "Der mir die Weg tet weisen / gen Bern wol in die Land, Die seind mir unkund gewesen / vil manchen lieben Tag: In zwei und dreißig jaren / Fraw Utten ich nie gesach."
Die Hildebrandston-Strophen wurden melodisch vorgetragen, etwa wie heute ein Opern-Rezitativ.
Der Hildebrandtston war später (durch Halbierung der achtzeiligen Form) Ursprung der beliebten Volksliedstrophenform, dem Vierzeiler mit Kreuzreim aus Zeilen mit dreihebigen Jamben und abwechselnd weiblicher und männlicher Kadenz.
Es war ein König in Thule Gar treu bis an das Grab Dem sterbend seine Buhle Einen goldnen Becher gab.
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