Coronella

Ob am Tage, ob bei Nacht
liegst du stets auf Lauer.
Mancher denkt: aus Niedertracht,
betrachten wir’s genauer!

Hunger hast du armes Wurm,
musst doch lange warten
unterhalb vom Festungsturm
oder an den Scharten,

welche früher stark bewehrt,
nun jedoch verfallen,
dort liegst du, von mir verehrt,
schimmernd glatt metallen!

In der Sonne züngelst du,
trägst am Kopf ein Krönchen,
Echsen schmecken dir partout,
bist mein Tausendschönchen!

Oft verkannt in deiner Not
-Schönheit weckt auch Ängste-
schlägt man dich auch gern mal tot:
Streng geschützt? Quatsch! denkste!

Lieber Karlheinz,
lese ich da eine Vaganten Strophe? Es scheint mir so. Die Überschrift führte mich spontan in die Irre, habe mich aber wieder daraus befreit. Schönes Gedicht auf ein schönes Wesen...mehr will ich hier gar nicht verraten.
Kann es sein, dass du dich in Strophe 3 , Vers 3 mit den Metrum vertan hast?
Zitat: ..".dort liegst du..".ist für mich auf "liegst" betont. "du liegst dort" ginge vielleicht eher? Vielleicht betonen wir aber auch nur unterschiedlich.
Gefällt mir insgesamt sehr gut!
Liebe Grüße
der Sanderling

Lieber Sanderling,

deine Diagnose ist richtig! Auch deine Kritik ist unter Umständen berechtigt, ich bin mir unsicher, betone aber selbst beim lauten Lesen eindeutig „dort“!

Vielen herzlichen Dank für die Rückmeldung deiner Gedanken!

Liebe Grüße aus Lützellinden
Karlheinz