Herr Pingel stellt mit Schrecken fest,
sein Rasen hat die Beulenpest,
weil ihn ein Schwarzpelz für sein Nest
als Bauplatz auserwählt hat.

Mit blindem Eifer gräbt der Wicht
sich durch die Unterwelt ans Licht
und grinst Herrn Pingel ins Gesicht,
was dem grad noch gefehlt hat.

Von Schuldbewusstsein keine Spur:
Das sei ein Hindernisparcours –
man sähe ja an der Figur,
wer sich noch nie gequält hat.

Das ist zu viel! Herr Pingel schnappt
sich einen Spaten (ausgeklappt),
der noch im Wurf drei Rosen kappt
und so sein Ziel verfehlt hat.

Lieber Thomas,

ich hab's nicht übers Herz gebracht, Meister Grabowksi einem tragischen Ende zuzuführen.
Ein Tod durch Spaten ist nur im Münchner Brauhaus erträglich.

Dank Dir und liebe Grüße!
Stefan

Lieber Stefan,
ich finde dieses Maulwurf-/Menschgedicht witzig, außergewöhnlich und sehr gut geschrieben.
Verrätst du mir den Namen dieser speziellen Form? Oder, ist es der Plotzn-Vers?
Viele Grüße
der Sanderling

Lieber Sanderling,

ich weiß nicht, ob diese Versform einen Namen hat. Als Quereinsteiger und Autodidakt habe ich leider wenig Ahnung von der Lehre der Lyrik. Ich bin mir aber sicher, dass ich nicht der erste bin, der diese Form benutzt hat. So was Ähnliches, aber mit noch mehr Drive findest du zum Beispiel im Gedicht Schreibschule von Philip Saß:

Liebe Grüße,
Stefan

Lieber Stefan, ich bin ja so froh das du den armen kleinen Maulwurf am Leben läßt. Danke, Danke!
Der böse Mann hätte sich den Spaten vors Schienbein schlagen sollen. Wie immer ein humorvolles Gedicht und diesmal in seiner Form besonders.
LG , Heike "Es lebe der Maulwurf"!

Liebe Heike,

wir haben zum Glück weder Maulwürfe noch einen Zierrasen (eigentlich gar keinen Rasen), so dass ich das Thema ganz entspannt und ohne Groll gegen die Wühler angehen konnte.

Dank Dir und liebe Grüße,
Stefan