Wellenspiegel

Was ist das für ein Wind, der leicht und frisch heut weht?
Ich setze müde Fuß vor Fuß, will Ruhen nur.
In den Gesichtern spiegelt sich die nasse Flur.
Scheint so der Blick auf das was heut zu Ende geht?

Ich träumte dass ich lief, doch still ich stehe.
Wieso erscheint die Sonne heute nicht in dur?
Was soll ich heute, fast zuletzt begreifen nur?
Die Antwort sie bleibt leider aus, auch wenn ich flehe.

So hebe ich den Kopf nun an und seh mich um,
es hetzt der Mensch sich noch, ob alt ob jung.
Soll so mein nächster Schritt in neue Zeiten sein?

Ich biege ab zum klaren Wasser, an den Bach.
Ein Wellenspiegel zeigt des Himmels Lichter wach.
Den Mut erfrischt seh ich dem Übergang entgegen.

Wellenspiegel (Bearbeitung)

Was ist das für ein Wind, der leicht und frisch heut weht?
Ich gehe müden Fußes, will Ruhen einfach nur.
In den Gesichtern spiegelt, die nasse Flur ihr Bild.
Scheint so der Blick auf das, was heut zu Ende geht?

Ich laufe wie im Traum, obgleich ich stille stehe.
Wo scheint die Sonne denn, ich sehe graues nur?
So frage ich mich heut, erkenne ich den Schwur?
Die Antwort bleibt noch aus, auch wenn ich leise flehe.

So hebe ich den Kopf und seh mich einfach um,
es hetzt der Mensch sich so, egal ob alt ob jung.
Soll so mein nächster Schritt in meine Zukunft sein?

Ich geh zum klaren Wasser hin, dem flinken, hellen Bach.
Ein Wellenspiegel zeigt, des Himmels Lichter wach.
Den Mut erfrischt er mir, so trete ich nun ein.

Lieber Thomas,
danke erst einmal für's Lesen und Kommentieren. In meinem Erstversuch orientierte ich mich am Barocken Sonett, dem sechshebigen Alexandriner. Das du die Forum als erfüllt ansiehst, freut mich. Mit den Inversionen hab ich es ja leider manchmal. Die machen sich leider immer selbständig, das kriege ich 2018 ja vielleicht in den Griff. Danke für deinen Änderungsvorschlag, "ich laufe wie im Traum, obwohl ich stehe" der klingt schön.
Welche Sonettform würdest du denn, sozusagen zum Üben, als einen guten Start ansehen?
herzliche Grüße!
der Sanderling

Lieber Sanderling,

hier schließe ich mich der Kritik von Thomas an. Dazu denke ich, dass in der zweiten Strophe die Verse ohne Zusammenhang sind (Themenverschieden) dazu auch stark der Form und den Reimen geschuldet. Die zweite Zeile verstehe ich nicht. Das Wort „dur“ kenne ich nur als Tongemeinschaft.
Sonette sind wegen der Langverse und der Reimform schwierig und es ist mühevoll eine gewünschte Aussage als Sonett zu schreiben. Die Aussage wird dabei immer eingeschränkt und gesteuert. Sonettmäßig zu denken wird nur gelingen wenn man sich eingeschränkt auf diese Form konzentriert. Beim Schreiben entstehen dann in der Aussage Zufallsprodukte. Es stellt sich dazu die Frage, will man etwas sagen oder will man sich eine Aussage durch die Reime aufzwingen lassen, wobei es dann auch zu auffällig den Reimen geschuldete Satzkonstruktionen kommen kann.

LG Hans

Lieber Hans,
herzliche Dank für deinen Kommentar.
Mein Versuch mich in dieser Form zu Probieren steht noch ganz am Anfang. Das Ergebnis wünsche ich mir schon mit einer Aussage, die nicht nur zufällig durch die Form bedingt ist.
Aber, das bedarf sicher noch langen Übens. "Dur", als oft leuchtend empfundenes Tongeschlecht in der Musik in Verbindung mit der fehlenden Sonne zu verwenden, überdenke ich noch einmal.
Danke für deine Gedanken.
herzliche Grüße!
der Sanderling

Lieber Thomas,
ich werde lesen (habe zu Weihnachten Gedichtesammlungen bekommen)! Und die Sache mit "These /Antithese/ Synthese" bedarf auch noch mal der eigenen Analyse.
vielen Dank nochmal!
herzliche Grüße!
der Sanderling