Wer liegt auf der Straße und kommt nicht mehr hoch?
Ein Mann ist gestolpert, er soff wie ein Loch.
Die Pfütze umspielt seine Klappergestalt,
mit Kälte die frostig in Glieder sich krallt.
Vom Autoverkehr wird er ständig bedroht.
Er liegt so schon lange vielleicht ist er tot.
Sie lassen ihn liegen im nässenden Dreck
So ohne jed Mitleid die Menschen schaun weg.
Was ist dies für eine verrohende Zeit,
in welcher kein Mensch mehr zu helfen bereit.
Ein jeder, auch Du könnt Betroffener sein.
In einsamer Not bist Du arm und allein.

Verbesserte Version von Thomas

Ein Mann ist gestolpert, er soff wie ein Loch.
Er liegt auf der Straße und kommt nicht mehr hoch.
Die Pfütze umspühlt seine Klappergestalt,
mit Kälte die frostig in Glieder umkrallt.
Vom Autoverkehr ist sein Leben bedroht.
Er liegt so seit langem als sei er schon tot.
Man sieht ihn da liegen in Nässe und Dreck,
und geht ohne Mitleid vorbei und schaut weg.
Ist keiner dem Menschen zu helfen bereit?
Hat keiner ein Herz und ein klein wenig Zeit?
Ein jeder kann morgen Betroffener sein.
Du bist in der Not dann genauso allein.

Lieber Hans,
du zeichnest hier das Bild einer verrohenden, gleichgültigen Gesellschaft, dass so wie in deinem Fall sicher häufig vorkommt. Letztlich ist es egal warum ein Mensch am Boden liegt, dann aber braucht er zumindest Ansprache ob Hilfe nötig ist. Das Leben sogenannter nicht Sesshafter, die sich auch häufig mit Alkohol betäuben, ist eine mir unvorstellbare Lebensform. Die Wege in diese Welt sind sicher zahlreicher, als wieder heraus. Die Paarreime stehen dem Gedicht gut zu Gesicht.

Was hieltest du davon den zweiten Satz des Gedichtes mit: "Ein Mann ist gestolpert".. beginnen zu lassen? So würde es nach meinem Empfinden besser auftaktig weiter gehen, das "Er...." bremst die Metrik, finde ich.
Noch eins zum Schluss. Wenn du schreibst: "Sie lassen ihn liegen..." nimmt sich der Erzähler selber so raus aus der Kritik, vielleicht gäbe es ja noch eine andere Möglichkeit?
Danke für die Gedankenanregung. Gerne gelesen Hans.
herzliche Grüße,
der Sanderling

Lieber Sanderling,

natürlich ist es angenehmer auf das Schöne zu blicken, doch wenn wir das Schlechte ausblenden und keine Kritik üben, wird es sich ungehindert ausbreiten und auch wir könnten betroffen sein.
Es gab eine Zeit, da habe ich durch meine beruflichen Ortsveränderungen viel Elend gesehen, wobei ich an Gelsenkirchen, Marl und Bremen aber auch an die reichen Städte Hamburg und München denke, was mir auch eine besondere Betrachtung auf die Gesellschaft geöffnet hat. Dies lässt mich auch an meinen relativen Reichtum denken in welchem ich lebe, der mich aber auch nicht vergessen lässt dass dies nicht selbstverständlich ist.
Deinen Vorschlag „Ein Mann“ übernehme ich gerne. Am Schluss könnte das „Sie“ durch ein „Wir“ ersetzt werden. Danke für Dein Mitempfinden.

LG Hans

Lieber Thomas,

Du hast mein Gedicht wesentlich verbessert und ich bin ein wenig beschämt weil ich mein Gedicht zu wenig überarbeitet habe. Es war eine Übung für die Aufgabe und der Stress, weil mir die endgültige Lösung erst spät gelungen ist auch mit verantwortlich. Ich habe Deine Überarbeitung unter meine gesetzt. Danke für Deine Mühe.

LG Hans

Lieber Hans,
habe grade Thomas Bearbeitung gelesen. Ich finde es toll, wie du mit den Änderungen von Thomas umgehst, und die nicht einfach zu deinen machen willst. Obwohl, deine Handschrift spricht immer noch aus jeder Zeile. Das ist doch ein tolles Ergebnis.
herzliche Grüße!
der Sanderling

Lieber Sanderling,

die Bearbeitung von Thomas ist gut. Den Austausch der ersten beiden Zeilen hätte ich sehen müssen, wenn ich mein Gedicht aufmerksam überprüft hätte. Die erste Zeile war der Aufhänger, nach welchem sich dann das Gedicht entwickelt hat. Danach habe die Folge nicht mehr in Frage gestellt. Bei Pantumen oder Kreuzschleifen mache ich dies mehrfach. Es freut mich dass Dir das Gedicht gefällt.

LG Hans