Ach, in Agra, - zwanzigtausend Sklaven mussten Marmor schleppen; ich war einer dieser Knechte, die für Sha Jahan und seine Lieblingsfrau aus Hayastani Arjumand, der Hochgerühmten, siebzehn Jahre opfern mussten.
Tausend Elefanten trugen auf den hohen Rücken Lasten, edle Steine, die in Marmor eingefügt wie Sterne funkeln. Hier das Grabmal soll der schönsten, vielgeliebten Gattin Mumtaz letzte Ruhestätte werden.
Ach, die Liebe meines Lebens sollte Arjumand begleiten. Also stahl ich Goldtopase, Marmelstein und edle Seide, wählte Ambraduft und Narde, deckt sie zu mit meiner Trauer, um sie fürstlich zu bestatten.
Taj Mahal, Juwel in Agra, birgst die Fürstin und die Liebste. Alle hier geweinten Tränen gelten Mumtaz, doch sie netzen auch die Füße Samyaktas. Und der Mond verbirgt sein Antlitz vor der Schönheit beider Frauen
Lieber Hayk, das war klug vom LI nach dieser mühevollen Sklavenarbeit, seine Liebste unter so einer gewaltigen Pracht zu bestatten. Es gibt ja genügend liebliche Antlitze unter unserer Sonne und nicht nur ein Einziges. Obwohl ein schönes Antlitz noch keinen edlen Charakter macht. Aber das wissen ja mitlerweile alle. Also ist es nur gerecht das der Prunk der von vielen fleißigen Sklaven geschaffen wurde nicht nur einer einzigen Frau dient. Ein schönes Gedicht das ich gerne gelesen habe. LG Heike
Liebe Heike, danke für das "schöne Gedicht"! Es gibt einen historischen Hintergrund: Angeblich war die Lieblingsfrau des Sha Jahan (Erbauer des Taj Mahal) tatsächlich eine geborene Armenierin. Ob die Geschichte stimmt, kann ich nicht genau überprüfen. Was bleibt? Dass ein berühmter Mann seiner Lieblingsfrau ein solches Denkmal hat bauen lassen. Liebe Grüße, Hayk
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