Wie gerne würd' ich dir so vieles sagen;
dich einvernehmen, sanft und ungehemmt,
nicht lähmen, nein, auch keine Bindung wagen -
nur lieben dürfen, jetzt in dem Moment.

Dich küssen und mit deinen Zweifeln raufen,
fingerfertig streifen durch dein Haar.
Ich würd dir tausend Neubeginne kaufen
und selig blicken in das neue Jahr.

Am Boden halten würd mich nichts, durch deine Nähe
wär ich befreit von allem Leid, von meiner Qual.
Mit dir entkäme ich dem Jammertal,
weil ich in dir das Gute, Reine sehe.

Doch würdest du ersticken an der Liebe,
denn du, du bist am liebsten vogelfrei,
selbst wenns der Kopf erkennen würd' und bliebe,
wärst du nicht glücklich, nur Schwere blieb', wie Blei!

Darum belass ich dich in meinem Herzen,
als Gast und füge mich dem Ganzen ein.
Der Himmel zündet abends an die Kerzen
und so ein Stern, ein einz'ger, möcht ich für dich sein.

Liebe Behutsalem,
das sind sehr schöne, eindringliche Worte. Die Gefühle und Gedanken sind gut nachzuvollziehen.
Es wundert mich, dass ich er erste Kom... bin. Vielleicht liegt es am Titel? denn ich erwartete etwas anderes darunter.
Es mag sicher Liebe geben, die als erdrückend empfunden wird, doch meine ich, dass es nicht die Liebe ist sondern die daraus entstehenden Erwartungen und "Einhüllungen". Solange die Liebe Freiheit lässt und das ist ein Ausdruck von Vertrauen, kann sie für mich nicht vorstellbar zuviel werden.
Die Metrik will mir jedoch stellenweise nicht so ganz behagen.
Fingerfertig und Vogelfrei würde ich klein schreiben.
Sehr gern gelesen!
LG Ulrich

Hallo Uller Rich!

Zuerst herzlichen Danke fürs Lesen und für deinen Kommentar;
Der erste? Schön das gerade du es bist

Zu deinen Gedanken.

Es ist nicht unbedingt ein erdrücken der diese Liebe nicht leben lässt.
Viel mehr ist es die Ferne, den Mut den Schritt zu wagen bzw. die Gewohnheit sich selber am nächsten zu sein;
Soviel zum LyD.
Das LyI hat es verstanden und öffnet dafür eine andere Tür, nämlich jene die kein Aufgeben ist sondern das was da ist, diese tiefe und innige Freudschaft zu respektieren und lässt die Gefühle ganz einfach im Herzen, als Gast der schönen Erinnerung. Mag sein dass das LyI dadurch zum Opfer wird, denn eine nicht erwiederte Liebe kann gemeingefährlich sein, aber ich denke das LyI hat sich arrangieren können mit dem was die beiden bis heute verbindet. Das nennt man vielleicht auch Schicksal..

Du weißt das ich eine Gefühlsschreiberin bin, MEtrik von mir selten geprüft wird, ich suche die Harmonie im Klang, was mir meist gelingt aber eben nicht immer.
Deswegen stimme ich deiner Ktritik das die Metrik nicht unbedingt stimmig ist kopfnickend zu. Ich könnte es überarbeiten, sicher, aber ich habe dann immer Angst, dass mir das was ich ausdrücken wollte abhanden kommt. Du kennst ja sicherlich das Sprichwort.. viele Köche verderben den Brei..
Doch ich bin lernfähig, das ja, aber ab und an muss man auch metrisch aus der Reihe tanzen dürfen , denke ich..

Danke für deine Eindrücke und Fehlerhinweise.
Dir alles Liebe,
Behutsalem

Liebe Behutsalem,
ein wunderschöner Text, der von wehmütigem Verzicht erzählt, aber kein bisschen wehleidig rüberkommt. Vielmehr stellt er eine selbstlose Liebe in den Mittelpunkt, die stark genug ist, die eigenen Wünsche hintanzustellen, aus Respekt für den geliebten Menschen und in einfühlsamen Erkennen und Akzeptieren, dass jeglicher Druck sich auf ihn, sein Naturell, seine Situation nachteilig auswirken würde.

Dieser Text hat das emotionale Potential, in mindestens 3 Richtungen zu kippen: weinerlich, heißblütig, enttäuscht und bitter.
Dass es Dir gelungen ist, die gesamte Bandbreite der Gefühle einzufangen und unter Kontrolle zu halten, ohne die Balance zu verlieren, ist ein großes Lob und Kompliment wert.
Du erschaffst weder einen Bösewicht, noch einen Helden und auch keinen Verlierer, damit gibst Du dem Leser die Freiheit, Deine Zeilen unvoreingenommen zu verinnerlichen, ihre Bedeutung zu erkennen und darüber nachsinnen zu können. Sehr gut gemacht!
Ein paar Kleinigkeiten möchte ich Dir aufzeigen:
S1 Z3: nach 'nein' fehlt ein Komma, am Zeilenende ebenfalls. (Ich würde dort vorzugsweise einen Gedankenstrich setzen, um die Zäsur noch einen Tick deutlicher zu machen.)

S2 Z3: tausend Neubeginne

S3 Z3: entkäm' ich selbst dem Jammertal....
da Du in den Zeilen vorher 'würd', 'wär' hast.
Vllt auch: entkäme ich dem Jammertal...
Komma hinter 'Jammertal'

S4 Z1: Komma am Zeilenende
Z4: fehlt ein Apostroph bei blieb'

S5 Z1: hier würde ich auf das 'nur' verzichten.
Darum belass ich dich in meinem Herzen....
Das Komma nach 'Herzen' ist korrekt, aber hier würde ich es weglassen und dem Enjambement den Vorzug geben.

S5 Z4: einz'ger
klein, wegen dem direkten Bezug auf 'Stern'
In dieser Zeile holpert der Lesefluß ein wenig, was aber nicht zu tragisch ist, weil's ja dann eh aus ist.

Sehr gern gelesen und besenft.

LG von Lailany

Guten Morgen Lailany!

Herzlichen Dank für die vielen kleinen Korrekturen.
Dein Lob zum Inhalt freut mich gerade sehr.
Wenn man Liebe bebildern versucht hat ein Bösewicht
so denke ich nichts darin zu suchen, sonst wäre alles nur gesäuselt.
Die Situation verstehen lernen, sich einzufühlen in den anderen, wenn man auch selbst
hinten anstehen muss , das ist die Größe die " Liebe " auch ausmacht.

Lailany du hast es tatsächlich geschafft mich mit deinem Kommentar zu berühren.
Herzlichen Dank dafür.
Ich habe alle deine Vorschläge dankend übernommen,

Hab einen schönen Tag,
behutsame Grüße, Behutsalem