Ich bin der Sachlichkeit verschworen,
verloren wären wir doch ohne!
Schon seit dem Tag, da wir geboren…,
bestimmen Formen uns zum Lohne,
für gute brave Folgsamkeit.

Das Ziel bestimmt ja stets die Richtung,
was ihm nicht dient, wird abgelehnt.
Der eigne Wille ist die Lichtung.
Wahrheit ist nur das, was ersehnt!
Das gilt für mich zu jeder Zeit!

Weil ich so schrecklich sachlich bin,
muss ich die vagen Worte meiden.
Nur eben geht’s mir durch den Sinn,
sehr sachlich kann ich drum entscheiden,
ich kann dich überhaupt nicht leiden!

(Die Person dieser Geschichte ist frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit realen Personen sind rein zufällig!)

Lieber Ulrich,
ja, mit der Sachlichkeit ist das so eine Sache! Man sollte sich im Interesse der Sache um dieselbige bemühen, aber zugleich sich immer bewusst bleiben, dass es reine Sachlichkeit eigentlich überhaupt nicht gibt, denn - so ist zu hoffen - es steckt doch immer eine reale Person dahinter, mit all ihren Vorzügen und Fehlern.
Und schrecklich sachlich zu sein, ist einfach schrecklich und nicht sachlich!

Das ist meine Meinung!

Liebe Grüße
Karlheinz

Lieber Ulrich,

viele Menschen sind sehr sachlich und entscheiden in fast allem danach. Die Sachlichkeit (Sachbezogenheit) ist auch eine Bindung die Unfrei macht. Im Umgang mit Menschen sind auch immer die Gefühle (eigene und andere) zu beachten. Nicht leiden können ergibt sich oft aus Äußerlichkeiten, die bei genauerer Betrachtung nicht entscheidend sein sollten. Dein Gedicht spricht dieses Problem gut an.

LG Hans

Lieber Karlheinz,
Dein letzter Satz gefällt mir besonders. Sachlichkeit bzw. Objektivität gibt es schon, doch leider eben nur in der Theorie, wie Du gut bemerkt hast.
Darum diese kleine Unsachlichkeit im letzten Teil, obwohl man Antipathie auch sachlich sehen kann (aber nur von außen!).
Ich grüße Dich unsachlich (weil wohlmeinend)
Ulrich

Lieber Hans,
Sachen sind sachlich! Wir sehen sachlich und meinen darum die Sicht wäre sachlich, doch sehen wir immer nur Teile und Äußerlichkeiten. Was wir nicht sehen und nicht erkennen, füllen wir mit Erfahrungen, Vorurteilen und Klischees aus. Das ist dann nicht mehr sachlich.
Danke für Deine Anmerkungen und das Lob.
LG aus sachlicher Sicht auf den lieben Hans
Ulrich