Er hatte es nun endlich, nach vielen Jahren, eingesehen, dass sie nun ganz erwachsen waren, ihn einfach nicht mehr brauchten, und keiner ihn mehr haben wollte. Und deshalb, ohne dass er grollte, beschloss er einfach wegzugehen und packte seinen Rucksack für die Wanderschaft.
Er nahm von allen Sternen seine Bilder, den Löwen, Stier und Wassermann, sorgfältig packte er die Sphärenharmonie, nach denen die Planeten früher tanzten, und nahm auch die Fraktale mit, die bis ins Kleinste mit dem Chaos spielten, wo nun der blinde Zufall herrschen sollte.
Die Nymphen aus dem Bäumen waren längst geflohen mit allen Göttern aus der Kinderzeit, und auch der Töne Ordnung, die Musik, verschwand in einer Seitentasche, wo eingefaltet auch die Poesie schon lag. Auch Hypothesen und Naturgesetze, die packte er im Rucksack ein.
So nahm er seine Bürde auf den Rücken. Da wollte auch die Liebe nicht mehr bleiben und nur die Eigenliebe und der Nutzen blieb, und auch der blinde Kampf ums Dasein blieb zurück.
Er drehte sich noch einmal um und wünschte allen Menschen Glück, und ging – wohin ist unbekannt. Nur dieser Haken an der Wand, wo einst der Rucksack hing, blieb hier als Souvenir zurück.
Lieber Thomas, Dein Gedicht macht mir Gänsehaut, aber ich hoffe, dass Du es als paradoxe Intervention geschrieben hast. Was soll ich sonst dazu sagen......? Liebe Grüße, Heidi
auch wenn es oft sinnvoll ist, so ist es doch nicht leicht sich von der Vergangenheit zu lösen und für noch Kommendes das bisher Vertraute loszulassen. Das Zurückgelassene lastet als schwere Bürde auf der eigenen Zukunft. Die Lücke die zurückgelassen wird ist nur ein leerer Haken, der sicher bald von anderen genutzt wird. Einige Zeit erinnert er noch an die alte Verwendung , doch diese Erinnerung wird immer blasser. Was verbleibt ist eine Zukunft, die das Vergangene nicht ersetzen kann. Eine persönlich Tragik, die nicht erwünscht sein kann.
Ein sehr schön - trauriges Gedicht. Aber aus dem Leben gegriffen, es gibt so viele leere Häken. Ich selbst habe gerade den zweiten frei gemacht... Und weil (vielleicht gerade deshalb) mir dein Gedicht so gefällt, hätte ich es gern unter meinen Lieblingsgedichten verewigt wenn es ok ist für dich. Muss nur noch diese Rubrik erstellen.
Liebe Klatschmohn und anna ., lieber Hans und Jonny,
vielen Dank für eure lieben Kommentare, die für mich sehr wichtig waren, da ich mir über die Wirkungs dieses Gedichtes nicht sicher war. Und anna besonderen Dank für das "e", das überflüssige "t" habe ich in den Orkus geschickt.
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