lieber Sanderling genau so ist diese Zeit. Alles kalt und ungemütlich und doch bei dem kleinsten Sonnenstrahl will die Hoffnung aufkommen. Es wird auch bald wieder Frühling werden. Dein Querzeiler ist passend und fast fällt er nicht auf.
leider komme ich erst jetzt dazu, deine Querreim-Strophen zu kommentieren. "Ried" wird mit "d" geschrieben, ansonsten scheint mir alles technisch und formal in Ordnung zu sein. Aber wieso sagt Ostseemöwe, dass der Querzeiler fast nicht auffalle? Ich denke, er soll es, indem er die für die Form wesentliche Wirkung hervorbringt. Bei meiner Ursachensuche fiel mir auf, dass in der ersten Strophe die dritte Zeile nach der dritten Hebung eine deutliche Zäsur hat, was ein wenig den notwendigen Unterschied der Zeilenlängen aufhebt. Auch frage ich mich, ob das erklärende "Die Nacht ist noch zu kalt" nicht besser durch etwas Beschreibendes ersetzt werden kann, etwa " Noch trägt die Nachtluft Reif ins Ried". Auch fällt mir auf, dass die letzte Strophe fast identischen Reim hat (das "o" dominiert), weshalb auch hier die Spannung zwischen Reimschema und Metrum etwas aufgeboben wird. Wie gesagt, formal ist alles richtig, aber ich sehe es halt nicht formal. Hoffentlich habe ich jetzt nicht mehr verwirrt als geholfen.
leider komme ich erst jetzt dazu, deine Querreim-Strophen zu kommentieren.
das macht doch nichts, schön dass du dir die Zeit für einen Kommentar nimmst
"Ried" wird mit "d" geschrieben
..habe ich sofort geändert, blöder Fehler,
ansonsten scheint mir alles technisch und formal in Ordnung zu sein. Aber wieso sagt Ostseemöwe, dass der Querzeiler fast nicht auffalle? Ich denke, er soll es, indem er die für die Form wesentliche Wirkung hervorbringt.
Es stellt sich mir die Frage, was genau gewollt ist, wenn es heißt der Querzeiler soll auffallen? Die Form als solche sollte doch sicher nicht vor dem Inhalt eines Gedichtes stehen?
Bei meiner Ursachensuche fiel mir auf, dass in der ersten Strophe die dritte Zeile nach der dritten Hebung eine deutliche Zäsur hat, was ein wenig den notwendigen Unterschied der Zeilenlängen aufhebt.
Die Zeilenlänge wird hierdurch doch nicht aufgehoben? Es bleibt sogar exakt bei 10 Silben, .... aber ich glaube ich weiß was du meinst, ..das "Schweben" des Verses geht dir hierdurch etwas verloren.
Auch frage ich mich, ob das erklärende "Die Nacht ist noch zu kalt" nicht besser durch etwas Beschreibendes ersetzt werden kann, etwa " Noch trägt die Nachtluft Reif ins Ried".
Diese Idee greife ich gerne auf, Beschreiben ist immer besser als erklären..
Auch fällt mir auf, dass die letzte Strophe fast identischen Reim hat (das "o" dominiert), weshalb auch hier die Spannung zwischen Reimschema und Metrum etwas aufgeboben wird.
Hm..., ob du es glaubst oder nicht, hierbei war mir sogar ein Satz von dir im Ohr, der inhaltlich in etwa folgendes aussagte: "Manchmal suche ich die Worte nach ihrem Klang aus"...das tat ich hier auch, und finde ehrlich gesagt nicht das es stört. - Wenn die Wirkung der Querzeiler allerdings vor allem, und fast ausschließlich, durch die quere Form von Reim und Hebungen geschaffen werden soll, dann müssten die "O-Klänge" natürlich weniger sein.
Wie gesagt, formal ist alles richtig, aber ich sehe es halt nicht formal. Hoffentlich habe ich jetzt nicht mehr verwirrt als geholfen.
lieber Thomas, nein, nein, ganz im Gegenteil. Ich möchte deine Erfahrung ja nutzen und bin daher an deinem detaillierten Feedback sehr interessiert. Im Musengarten wird doch noch Wert auf das Handwerkszeug gelegt, dafür brauchen wir doch genau auch diesen persönlichen Austausch zu unseren Gedichten. Das kommt mir aktuell eher zu kurz, wie auch das Reagieren auf Kommentare..., aber das ist eigentlich ein anderes Thema.
.... aber ich glaube ich weiß was du meinst, ..das "Schweben" des Verses geht dir hierdurch etwas verloren. [/style]
[/quote] ich muß gestehen, ich habe das Schweben weder bei der Erklärung zum Querzeiler erkannt noch bei deinem Gedicht Thomas und auch jetzt nicht bei Sanderlings Gedicht. Wenn mir noch jemand es richtig erklären könnte wäre ich dankbar. liebe Grüße Ilona
natürlich ist gemeint, dass man die WIRKUNG der Form merken soll, nicht die Form SELBST, genau wie man bei einem Gemälde Tiefe und Perspektive sehen soll, aber nicht die Hilftlinien, welche diese dem Auge erzeugen.
Es mag halt nicht jeder auf diese Weise kommentiert werden.
Liebe Grüße Thomas
P.S.: Liebe Ostseemöwe, ich weiß nicht, wie ich es erklären kann. ich denke nach. Aber laut lesen ist ein gutes Mittel, finde ich.
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