Papa, warum sehn wir uns so selten? Früher bist du täglich da gewesen, hast mir vor dem Schlafen vorgelesen und wir waren oft im Sommer Zelten.
Papa, manchmal hör ich Mama weinen, heimlich, wenn sie denkt ich kann’s nicht hören. Ich war lieb zu ihr, das kann ich schwören. Könnt ihr euch denn nicht nochmal vereinen?
Papa, weißt du nicht, ich hab dich lieb?! Ist denn Arbeit wichtiger als das? Ohne dich macht nichts mehr richtig Spaß. Bin ich schuld, dann bitt ich dich, vergib!
Nachts, da träum ich oft so schlimme Sachen. und dann schlüpf ich unter Mamas Decke, wo ich sicher bin und mich verstecke… Papa, ich will endlich wieder lachen.
Ich werd alles tun, was du verlangst, mach die Hausaufgaben immer gleich, spiele nie mehr einen dummen Streich. Papa, weißt du, ich hab manchmal Angst.
beim Lesen bekam ich eine Gänsehaut. Durch die vage Erzählweise überlässt du es der Leserin, welche Bilder sie mit ihr verbindet. Ich bin in einem "Fünfmädelhaus" aufgewachsen und wir vermissten weder Vater noch Opa oder Onkel. Aber ich kenne aus dieser Zeit schlimme Schicksale. Damals waren es die Nachwehen des Krieges, heute ist es in vielen Fällen der Wunsch, wenigstens etwas Lebensqualität zu erreichen. Leidtragende sind immer die Kinder, die, damals wie heute, ohne Vater aufwachsen müssen. Ein iPhone macht nicht glücklich und ersetzt eine stabile Familie nicht.
Dein Gedicht liest sich für mich schön rund und flüssig; ein paar Einsilber in Folge ließen sich vielleicht durch Mehrsilber ersetzen.
Dieses Werk ließ mich nach einem etwas älteren aus meiner Feder suchen; es ist dem deinen etwas ähnlich und steht jetzt drin. Herzliche Grüße, Medusa.
ich glaube da hat sich der ehlerteufel in S5V1 eingeschlichen, oder ist das i in wird eine Anspielung auf einen kindlichen Fehler - wegen der nächsten Zeile wäre das ja auch eine Möglichkeit.
Liebe Medusa, danke fürs Kommentieren und für Dein Lob. Du hast jetzt nicht genau die Stellen bezeichnet, an denen Du die Einsilberfolgen gesehen hast. Ich denke aber es sind die Stellen, an denen die Verse wörtlicher Rede des Kindes entsprechen. Dort aber ist dies so gewählt, um der kindlichen Sprache gerecht zu werden. Es mag "unlyrisch einfach" kllingen, das ist aber gewollt und soll auch eine besondere, verstärkende Wirkung erzeugen. Liebe Grüße! Charly
Hallo Derolli, danke für den Fehlerhinweis! Es war tatsächlich ein Schreibfehler. Liebe Grüße! Charly
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