im dünengras

es ist erstaunlich wie hoch die halme gewachsen sind
seit wir uns hier geliebt haben oder bin ich geschwunden
wie alles was uns einst verband deine entfliehende hand

es kommt mir vor als würden die marionettenschnüre
an denen die hoffnung hängt immer dünner und länger
scheinen kurz vorm reißen zu sein meine füße sinken ein

ich spüre wie wurzeln aus den zehen wachsen mir neuen
halt geben aus den augen sprießen bunte blüten bereit
sich nochmal bestäuben zu lassen von der liebe hauch

© Manfred Peringer

Hallo Perry,

einen schönen, anrührenden Text hast du uns hier wieder eingestellt. Er hat Tiefe und Dynamik. Das gefällt mir. -
Die Form der Darbietung kommt mir seltsam stereoty vor. Das will ich gerne begründen. Du machst eine Dreiteilung, mit Zeilenumbrüchen ohne für mich erkennbaren Grund. - Höre ich mir aber deine Rezitation an, so ergeben sich Zäsuren, genau wir Satzumbrüche, die dem Sinn des Textes geschuldet zu sein scheinen. Das nenne ich kongruent. - Da die Darstellung aber so sehr von diesen Eindruck abweicht, frage ich dich, warum setzt du auf diese häufig wiederkehrende Form der Darstellung deiner Texte, obwohl du in deinem Vortrag eine ganz andere Geschlossenheit in der Form erkennen lässt? Welche Bedeutung schreibst du dann dieser Form der Darstellung bei, die für mich in der Summe mit deinem Vortrag nicht stimmig erscheint?

Viele Grüße
der Sanderling

Hallo Sanderling,
danke für dein Interesse!
Auch wenn ich mich wiederhole, die Terzettform ist für mich der Rahmen eines "Wortbildgemäldes", das die erzählte Kurzprosageschichte in Auftakt, Haupteil und Ausklang teilt. Dass die Vertonung dem "normalen Sprachgebrauch folgt, ist dem Verständis der Zuhörer ohne Textvorlage geschuldet. Deine Einschätzung "Du machst eine Dreiteilung, mit Zeilenumbrüchen ohne für mich erkennbaren Grund", kann ich nicht teilen, denn außer der Zeilenlänge stellen gerade die Zeilenumbrüche und Alliterationen etc. die lyrischen Facetten meiner Texte aus.
LG
Perry