Glücksmomente

Nicht mehr verbiegen
nicht mehr kämpfen
nicht mehr siegen
nur noch gehen
nicht mehr rennen
das, was wichtig ist
erkennen
nur noch lieben
nicht mehr hassen
das, was ist
geschehen lassen
sich verbinden
wiederfinden

(aus: "Ein Tag ist wie ein Jahr - Gedichte für Jung und Alt")

© wüstenvogel

Lieber Michael,

das kann ich alles nachfühlen und nur bestätigen! Bestens auf den Punkt gebrachte Weisheiten …

Herzliche Grüße aus Lüli
Karlheinz

Lieber wüstenvogel,

mir geht es genau so wie Karlheinz beim Lesen deines Gedichtes. Was ich besonders bemerkenswert finde, ist, dass es keine trennenden Kommata gibt, sondern alle Worte - ganz im Sinne des Textinhaltes- miteinander verbunden sind.

Liebe Grüße

anna a.

PS: Anbei ein Zitat aus "Münchner Reden zur Poesie ", Hrsg. Holger Pils und Frieder Ammon, Stiftung Lyrik Kabinett, 2016

Kommt die Poesie nicht von der sakralen Anrufung, ist sie in ihrem Irsprung nicht Gebet? Raoul Schrott ortet (in seinem Buch "Die Erfindung der Poesie" ) ihre Anfänge im 24. Jh. vor Christus in den Tempelhymnen der sumerischen Priesterin Enheduanna, gerichtet an die Göttin Inanna. Es handelt sich um Litaneien, die sich über variierende Wiederholungen und Parallelismen langsam entfalten, um das grausam-gebieterische Wesen der Göttin panegyrisch zu beschwören.
(Ilma Rakusa, Listen, Litaneien, Loops - zwischen poetischer Anrufung und Inventur, Rede vom 9. März 2016 im Lyrik Kabinett München)

daran musste ich bei deinen letzten Listengedichten denken...

Lieber Carlino,

hab vielen Dank für deine Worte.
Das Glück ist allzu flüchtig,
darum sollten wir es umso mehr genießen!

Liebe Grüße aus Wetzlar

Michael

Liebe Anna,

vielen Dank für deinen Kommentar.
Die Gedanken über den Ursprung der Poesie sind sehr interessant.
Ich arbeite viel mit Aufzählungen
und mag Kommas im Gedicht eher nicht.
Wie du so schön ausgedrückt hast.
sie trennen und verbinden nicht.

Liebe Grüße

Michael