Seidenglanzumsponnen ist mein Fühlen,
Eingewoben in den Lauf der Welt.
Ebenmäßig mahlen ihre Mühlen,
Letztlich bis mein Sein zu Staub zerfällt,
Ende und Vergessen mich umspülen.
Nicht das Glauben, sondern das Erkennen
Reicht bis über meinen Seelenrand.
Alle Zweifel werden dort verbrennen,
Nur der Rauch aus ihrem Flächenbrand,
Der wird einst mir eine Antwort nennen.

Lieber Thomas,
herzlichen Dank für Dein Lob und Deine Gedanken zu meinem Text. Vor allem freue ich mich darüber, dass das Gedicht, mit dem ich mir viel Mühe gemacht habe, nicht völlig unbeachtet im Nichts versinkt!
Wenn Du nochmal ganau hinschaust, dann wirst Du bemerken, dass in Zeile 5 gar keine Inversion vorliegt, weil das "bis" des 4. Verses für Verse 4 und 5 gilt, so dass Vers 5 eigentlich lautet: "...bis Ende und Vergessen mich umspülen." Zugegeben, das sieht man vielleicht nicht auf den ersten Blick.
Dein Vorschlag ist gut, doch würde ich damit das Akrostichon zerstören; die Anfangsbuchstaben von oben nach unten gelesen ergeben nämlich einen Begriff.
Also, ich lass es jetzt mal so stehen, aber trotzdem danke für Deine Anregungen!
Liebe Grüße!
Charly

Lieber Charly,

wie schön, dass Thomas dein kleines Werk ausgegraben hat . Längst wollte ich darauf antworten, denn ich habe mich sehr daran erfreut.
Warum? Weil ich, wohl zum ersten Mal, sofort erkannte, dass es ein Akrostichon ist .

Du hast dir eine Riesenarbeit gemacht, indem du sogar Reime verwendest - das ist keine leichte Übung! Schön auch die durchgehenden Trochäen, sie geben das Drängen des lyrischen Ichs sehr gut wieder.

Gefällt mir sehr, sehr gut!
Herzliche Grüße,
Medusa.

Schau mal hier : Akrosticha

Hallo Galapapa,

gerade weil man bei Deinem Gedicht nicht auf Anhieb erkennt, dass es ein Akrostichon ist, finde ich es besonders gut gelungen. Oft wirken Akrosticha konstruiert, weil sie in diese Form gepresst wurden. Das ist hier nicht der Fall, und auch die Reime sind sorgfältig gewählt. Die Mühe und der Aufwand haben sich gelohnt!

Liebe Grüße, Xenia

Liebe Medusa,
vielen Dank für Dein Lob! Herzlichen Dank auch für den Link! Ich kannte Akrosticha nur in der vorliegenden Form und gereimt; ich schreibe ja auch nur gereimte Texte.
Da ich ungereimte Gedichte nicht beherrsche kommt für mich nur diese eine Form in Frage und ich habe auch schon eine ganze Reihe in meiner Sammlung, z.B. Monatsakrosticha.
So eine Reisenarbeit ist das gar nicht; diese Gedichte gehen mir recht flott von der Hand.
Ich werde mal noch eines einstellen.
Liebe Grüße!
Charly

Hallo Thomas,
danke für die Verstärkung!
Lieben Gruß nochmal!
Charly

Liebe Xenia,
hab herzlichen Dank für Dein Lob!
Ich schreibe ein Akrostichon so: Zuerst kommen alle Anfangsbuchstaben, die drin sein müssen aufs Papier, dann konzentriere ich mich eigentlich nur noch auf den Inhalt, auf das, was ich ausdrücken will und dann geht das ohne große Mühe von der Hand.
Probier's mal; es ist leichter als man denkt.
Liebe Grüße!
charly