Privates gilt es abzuschaffen.
Dies sagt uns hier der Kommunist.
Es sollte niemand gierig raffen,
mit Häufung die sozial nicht ist.

So mancher liebt sein Eigentum,
und auch das Geld auf seinen Konten,
doch dort liegt es ja nur herum,
und fehlt so oft an andern Fronten.

Wer etwas braucht der soll es haben,
denn es ist doch genügend da.
Am Reichtum soll sich jeder laben.
Er liegt herum und ist uns nah.

Was ist,das soll für alle sein,
und allen ging es dann auch besser.
Die Werte wären allgemein,
und es gäb andre Wertemesser.

Doch Kommunismus wolln wir nicht.
Er ist doch überall gescheitert.
und die Moral von der Geschicht,
seht zu, dass ihr die Armut meistert.

Lieber Hans,

wenn ich Dich recht verstehe, versuchst Du hier das Ideal, des einzelnen Kommunisten gegen den real existierenden Kommunismus, der aber nur in pervertierter Form verwirklicht war, zu stellen.
Das ganz gipfelt in dem Satz: seht zu, dass ihr die Armut meistert. Hier stellt sich die Frage, wer ist "ihr", die Armen, die die Armut eh jeden Tag selbst meistern müssen, oder die Herrschenden, damit keine Revolte ausbricht?

Insgesamt ist die Aussage Deines Gedichtes nicht stringent, an vielen Stellen wirkt es leider etwas banal und auch die Form und die Satzzeichen stimmen nicht an allen Stellen.

Tut mir leid, aber das halte ich für nicht ganz gelungen!

Liebe Grüße aus Samothraki, das wegen der Himmelfahrt Mariens bis früh am Morgen nicht zur Ruhe kam
Karlheinz

Lieber Karlheinz,

Mein Gedicht wird dem Umfang des Themas sicher nicht gerecht, doch als Denkanstoß sollte es ausreichen.
Kommunismus ist eine Idealvorstellung, welche sich jedoch entgegen der bestehenden Psyche der Menschen nicht verwirklichen lässt. Ein Grund hierfür ist auch, dass das Haben vorrangig vor dem Sein gefördert, geehrt und auch mit Macht versehen wird. Es wäre ein totales Umdenken erforderlich, doch jene die dies fördern könnten haben am wenigsten Interesse daran, weil sie von dem Haben profitieren. Zu all dem lässt sich leicht nachweisen, dass Kommunismus mit Kooperation statt Konkurrenz wesentlich rationeller ist. Leistungsanreize könnten dann Privilegien, Bevorzugungen, Titel und Orden sein. Wenn die Klasse der Reichen zu einer kleinen Minderheit wird, grenzt sie sich ab und benötigen Schutz. Es entstehen Spannungen und die Gefahr von Übergriffen steigt, dabei geht auch Freiheit auf beiden Seiten verloren. Der Anblick von Elend ist unangenehm, so wie auch der Anblick von Verschwendung für die in Armut befindlichen. Die Erhaltung des Status ist aufwendig und nicht ungefährlich. Auf beiden Seiten müssen die Schäden gering gehalten werden. Dies gilt es zu meistern.
Danke für Dein Interesse.

LG Hans