Lieber Jenno, früh am Morgen versuchte ich, noch verträumt, in dein Nocturno, einzusteigen. Deine Idee gefällt mir und die erste Strophe finde ich stark.
In der Zweiten erlebe ich es so, dass du dich von deiner eigenen Überschrift verabschiedest. Das fand ich persönlich schade. Denn auch deine Wortwahl ist weniger lyrisch.
Vielleicht spielst du aber auch grade mit diesem Bruch, wer weiß?
Ich habe etwas am einem durchgängigen Rhythmus der ersten Strophe gefeilt, und dein Text inspirierte mich die Zweite verträumt(er) fortzusetzen, im Stil der Überschrift.
Schau einfach selbst, und mache damit wonach dir ist.
Viele Grüße, der Sanderling
Dämmerung, löst Farben aus des Tages Melodie. Die Stille übertönt. Stumm, grauschwarz das Dorf sich duckt in seinen Gassen.
Dunkelheit, zum Greifen nah, veriegelt diese Welt - ein Steinkautz ruft, das Flackern einer Parklaterne morst, - es geht vorbei.
Danke für deinen Kommentar und deine „Feilarbeit“, erlaube mir aber einige Anmerkungen bzw. Richtigstellungen.
Zur ersten Strophe:
- Die Farben sollen nicht gelöst werden, sondern von der Dämmerung gelöscht - Die Melodie des Tages hat nichts mit den Farben zu tun, sondern wird (so „absurd“ es auch klingen mag) von der Stille übertönt
Zur zweiten Strophe: - Dass die Dunkelheit „ihre erste Runde“ dreht (gleich einem Nachtwächter) möchte ich dennoch des Bildes wegen beibehalten - Dass der Steinkauz ruft und die Parklaterne flackert, ist implizit verständlich - Ebenso möchte ich das „Stand-by“ beibehalten, eben gerade weil es nicht so „lyrisch“ klingt und dem Ganzen etwas Konkreteres verleiht (ein wenig aus dem streng-lüürischen Rahmen fallend darf es schon sein).
Lieber Jenno, weil ich allmählich auf deine Lyrik eingelesen bin, habe ich keinerlei Probleme, mich auf deine überaus knappe und akzentuierte Sprache und deine deutlichen Bilder einzulassen, ich mag sie! Der Kontrast zwischen den beiden Strophen ist sehr spannend, wie bei vielen deiner Werke, und sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert. Sehr gerne gelesen . Herzliche Grüße, Heliane.
Hallo Heliane, Genau, ich liebe akzentuierte Sprache, eigene Formulierungen und konkrete, deutliche Bilder - so wie ich es im Kommentar an Sanderling beschrieben habe. Vielen Dank für deine Einschätzung. LG Jenno C.
Lieber Jenno, außergewöhnlich und außergewöhnlich gut kann ich da nur sagen. Ich liebe solche mystischen Sequezen die dein Text bei mir außlöst. Das Stand-by ist das i-Tüpfelchen. Schade das du nicht oft anwesend bist um einem regeren Austausch zu frönen.
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