Ein Veilchen ließ mit seiner Blüte
sich nieder neben meinem Schuh,
es nickte mir in seiner Güte
den Sonnengruß bescheiden zu.

Ich trug es sanft mit meinen Händen
beschützt zu meinem Tagebuch
dort sendet's in beschriebenen Wänden
mir ein verlorenes Herzgesuch.

Liebe anna,

ich vermute, du hast das Veilchen gepflückt und gepresst,
damit es als eine Art "Lesezeichen" weiterleben kann - eine schöne Idee.

Mich hat dein Gedicht an eins von Goethe erinnert: "Gefunden".

Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße

Michael

Danke, lieber Michael... Ich ging ja auch im Wald so für mich hin , da sah ich auf einmal ein halb abgeknicktes Veilchen neben meinem Fuß.... Und dachte in der Tat an die Zeit , in der wir Blüten pressten . Ich mochte das gerne, wenn die zarten Blütenblätter ganz behutsam sich aus der Seite schälten...

Ich danke dir , dass du mich an mein Veilchengesuch noch einmal erinnert hast...

Good Night

änne

Liebe Anna,

ich mag Veilchen auch sehr gerne. Im Frühjahr gibt es hier sehr viele im nahen Wald.
Trotzdem macht mich die Aussage im Gedicht irgendwie traurig.
Normalerweise lassen sich die Veilchen nicht nieder, sondern wachsen und wir treten (fast) drauf. Du schreibst ja, es war abgeknickt. Dann kann ich auch verstehen, dass es "beschützt" im Tagebuch landet. Es war ja eh schon vom Leben abgerissen.
Ansonsten mag es lieber leben und blühen, als gepresst und getrocknet werden.
Nicht, dass ich nicht auch schon Blumen gepresst habe, aber das Gedicht von Dir hat diese Gedanken in mir ausgelöst
Vielleicht deshalb weil ich mich damit beschäftige, was wir Menschen uns alles "rausnehmen".

Liebe Grüße, Heidi

Liebe Heidi,

Da hast du völlig recht! Ich kann mich erinnern, dass ich tatsächlich auch oft abgeknickte Blumen gepresst habe und mir war dann immer als hätte ich Ihnen dadurch ein besonderes Blumendenkmal gesetzt... Denn sie wären sonst einfach gestorben ...

Liebe Grüße

Anna