Der Streit, die Kultur / typisch denke ich. Der Streit ist männlich und mein Inneres wehrt sich.
Wehrt sich gegen das Vorrecht der Männer. Nein, Frauen benutzen nur allzu oft andere Mittel um einen Kampf auszutragen.
Mit der Muttermilch trinken wir auch diesen Part. Trinken Realitäten von Macht, Obrigkeit und den Geboten. Aber welche Gebote?
Die einzige Religion die zählt ist mein Herz, war es immer. Aber Vorsicht!
Vorsicht trank ich mehr als alles andere. Ich lese in den Augen der Mutter die Angst. Überall können unsichtbare Ohren unsere Worte von der Zunge tragen.
Wiederworte / eigene Meinungen waren verboten / dadurch wurde aber genau die gegenläufige Kraft in mir mobilisiert.
Es mag falsch sein, was ich sage, aber ich möchte sagen dürfen / dürfen ohne die Angst in Mutters Augen zu spüren. Wie uneinsichtig Kinder sind, mit ihrem Denken.
Selbst die Mütter müssen sich hüten / vor ihren Worten / ihrem eigenen Fleisch und Blut / nichts anvertrauen / zum Schutz. Überall war der „VEB Horch und Guck“.
Könnten sie meine Gedanken erraten / im Gesang der Laubenpieper Misstöne finden?
Lauben gehörten immer schon an den Rand der Städte.
Jeder Staat hat sein eigenes Gesangbuch. Schreihälse wurden immer gejagt. Doch wo Gras niedergetreten wird entsteht ein Weg. Ein Weg um Mauern einzureißen und Positionen zu beziehen.
Manchmal stellte ich mich tot. Aber mein Tod beeindruckte niemanden. Ich fühlte mich wie ein Niemand / ohne eigene Meinung. Nur meine Gedanken waren nicht totzukriegen.
Nichts ist wichtiger als standhaft zu sein / standhaft um Freiheiten zu kämpfen.
Wo das Denken und die Meinungsäußerung mit Verfolgung und Gefängnis bestraft wird, wird der Mensch zum Maulkorbhund. Es gibt genügend Möglichkeiten den Einsatz des Maules einzuschränken und das Beißen zu verhindern. Doch die Instinkte schärfen sich und das Gemeinschaftsgefühl / aus der Not geboren / gibt unentdeckte Kräfte frei.
Gedanken sind Erde / die Worte tragen die Ernte.
Jetzt darf ich laut streiten um Alles / alles was mir wichtig und lebenswert scheint.

Auch ich kann mich verirren, auf meinen Wegen. Hoffe, es finden sich dann Rebellen, die mit mir ins Gefecht gehen, mir Wege zeigen.

Liebe Ilona,

Verbote prägen den Menschen, besonders in der Kindheit. Manches ist sinnvoll, doch wenn es um gravierende Einschränkungen geht können sie auch gedankliche Unfreiheit erzeugen und Prägungen verursachen die ein ganzes Leben bleiben (Indoktrination). Bei Dir hoffe ich dass es nicht ganz so schlimm war, denn schon wenn man darüber spricht, befreit man sich davon ein gutes Stück.

LG Hans

lieber Hans
es tut mir Leid, aber nun komme ich auch wieder zum Schreiben und kommentieren.
Vielen Dank für Deine Gedanken.
Ich denke Freiheit ist ein sehr hohes Gut. Vor allem die Freiheit der Meinungsäußerung. Nun, wenn ich in Geschichten das "ICH" verwende hat es immer mit mir als Schreiber zu tun, nicht aber immer mit mir als Person.
Ich habe (fast) immer meine Meinung geäußert, oder wenigstens in meinem Denken einen Platz eingeräumt.

herzlich Ilona

Liebe Ilona,
ein Weilchen bin ich um diesen Artikeln herumgeschlichen und wusste nicht, ob ich mich trauen darf!
Du deutest hier einiges nur sehr sanft an. Damit tust Du keinem weh, doch ... auch nicht viel.
Besonders schmerzlich und wahr empfinde ich den Satz: "Manchmal stellte ich mich tot. Aber mein Tod beeindruckte niemanden."
Wahrnehmung gibt es nur in Form von Zustimmung oder Ablehnung, doch Eindrücke hinterlassen etwas, eben auch ungewollt.
Streitkultur ist so selten wie Freiheit oder Toleranz. Ich habe sie nur unter Steinchen gefunden, die abseits des Weges lagen - winzig, verborgen und unbeachtet.
Früher dachte ich an vieles, was ich nicht sagen und schreiben durfte. Dann durfte ich..., aber er interessierte keinen mehr. Als ich dann etwas sagte, was interessante Themen berührt, merkte ich schnell, dass ich es wieder nicht sagen darf.
Solange ich das Lied des Herren singe, darf ich auch falsch singen.
Das angesprochene Gemeinschaftsgefühl..., auch hier stimme ich Dir zu. Ich weiß noch genau, wie es richt, schmeckt und aussieht, doch finde ich es nicht mehr (oder unter den besagten Steinchen). Oder wie Du sagst: Lauben gehören immer an den Rand. (wenn Du es so meinst?)
"Jeder Staat hat sein eigenes Gesangbuch. Schreihälse wurden immer gejagt."
Dem ersten stimme ich zu. Beim zweiten weiß ich nicht, ob wir dasselbe meinen? Die Wahrheit ist immer sehr leise. Wer schreit, der lügt.
Gespräche und Meinungen sind heute wieder sehr oberflächlich geworden. Ursachen und Hintergründe will kaum noch jemand wissen.
Urteile, die auf umfassenden Wissen beruhen, sind eben schwer zu fällen. Die schnellen Urteile sind gefragt!!!
Ich weiß, dass meine Gedanken nicht im Trend liegen, dass sie unbequem sind. Doch ich will nicht bequem sein und vorbei säuseln!
Danke! Ich habe sie gern kommentiert und werde sie aber auch genauso gern wieder für mich behalten.
LG Ulrich

lieber Ulrich
nach Deinem Kommentar habe ich noch mehr als vorher das Gefühl, wir liegen mit unseren Ansichten über das Leben und die Gesellschaft sehr dich bei einander.

Zitat

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Früher dachte ich an vieles, was ich nicht sagen und schreiben durfte. Dann durfte ich..., aber er interessierte keinen mehr. Als ich dann etwas sagte, was interessante Themen berührt, merkte ich schnell, dass ich es wieder nicht sagen darf.

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und ich füge noch an, oder lieber für mich behalte, weil es sinnlos geworden ist zu streiten.

Zitat

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Das angesprochene Gemeinschaftsgefühl..., auch hier stimme ich Dir zu. Ich weiß noch genau, wie es richt, schmeckt und aussieht, doch finde ich es nicht mehr (oder unter den besagten Steinchen). Oder wie Du sagst: Lauben gehören immer an den Rand. (wenn Du es so meinst?)

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Ja, genauso meine ich es. Selbst unter Gleichgesinnten gab es immer diese kleinen Lauben. Kurt Tucholsky sagte einmal: „Ein Loch ist da, wo etwas nicht ist“. Wir suchen automatisch nach Löcher oder Lauben und werden sie immer dann finden, wenn wir sie brauchen.
Wir haben beide gelernt mit Geistern umzugehen, wir brauchen diese Streitkultur die die leisen Töne hat.
Vielen Dank für Deine Gedanken.
herzlich Ilona