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Werke unserer Autorinnen und Autoren


1

Wenn Polly singt


Wenn Polly singt, dann singt nicht nur ihr Mund,
dann ist's, als ob die Atmosphäre singt,
und ihre Harmonie durchs Erdenrund
verstärkt, zu fernen Sternen überspringt.

Wenn Polly singt, erklingt der große Chor
der schönen Seelen, die es gibt und gab.
Maria selbst im Himmel ist ganz Ohr,
und blickt auf Polly liebevoll herab.

Wenn Polly singt, vergisst man ihre Blindheit
und dass sie alles, was sie singend malt,
erinnert aus der allerfrühsten Kindheit,
als damals noch ihr Augenlicht gestrahlt.

Wenn Polly singt ist alles Poesie,
und selbst wir Blinden sehen dann wie sie.

© Ralf Schauerhammer



Musik und Gesang: Thomas Leenen (Sanderling)

2

Frühlingshaiku




Kraniche rufen
zwischen Wolkenfrühling weht
ein Lied der Sehnsucht

© anna a.

3

Bittersüss


Im Schweigeblick durch
Rosenschnee,
deinethalben wandel ich, -
nebelschwer doch mondbeschimmert,
nachts im Rosenhain,
nachts im Rosenhain,
nachts im Rosenhain.

Dein Duft, ein Sommerabendhauch,
liebreich hebt der Abendwind,
dich mir, nimmermüde,
nachtberührt
in das Sterngewand,
in das Sterngewand,
in das Sterngewand.

Nur deinethalben trage ich
Narbenschmerz im Seelengrund,
aus dem, immer dann
zum Lichtmond hin,
klingt ein süßes Lied,
klingt ein süßes Lied,
bittersüßes Lied.

© Sanderling



4

Der Bohrturm


Es steht ein schwarzes Gespenst im Moor,
das ragt über Bäume und Büsche empor,
es steht da groß und steif und stumm;
sieht lauernd sich im Kreise um.

In Rosenrot prangt das Heideland,
"Ich zieh dir an ein schwarzes Gewand".
Es liegt das Dorf so still und klein; "Dich mach ich groß und laut und gemein".
Es blitzt der Bach im Sonnenschein;
"Bald wirst du schwarz und schmutzig sein".
Es braust der Wald so stark und stolz;
"Dich fäll ich zu Grubenholz".

Die Flamme loht, die Kette klirrt,
Es zischt der Dampf, der Ruß, der schwirrt,
Der Meißel frisst sich in den Sand;
Der schwarze Tod geht durch das Land.

© Hermann Löns



Rezitation und Vertonung: Thomas Leenen (Sanderling)

5

So viele Stunden




So viele Stunden hat die Zeit
und jeder Tag soll mit ihr sein.
Die Liebe siege weit und breit,
im fernen Land und auch daheim.

© Sanderling

6

Farbpalette




Wie eine Farbpalette strahlt es bunt
in Beeten und von Rosenknospen.
Nicht ewig küsst der Frühlingsmund,
beweg dich, Mensch, willst du nicht rosten.

© Sanderling

7

Flieder




Der Flieder lockt den Admiral,
so farbig strahlt der Mai,
das Leben durftet wieder mal
als ging es nie vorbei.

© Sanderling

8

Wir trinken




Wir trinken die Tage
manchmal Wein, manchmal Wasser
jeder Tropfen zählt
in der Abendsonne

© Ilona Pagel

9

Natur




Üppig wachsen Gräser
ein Genuss für Pferd und Mensch

© Ilona Pagel

10

Winterhochzeit




Hochzeit im Winter
unvergesslicher Moment
Rosenrot im Schnee

© Ilona Pagel

11

Zerbrechlich




Zerbrechlich scheint die Natur
in diesen Tagen möchte ich sie behüten

© Ilona Pagel

12

Pusteblume




Jedes Schirmchen fliegt in unbekannte Weiten,
trägt Hoffnungen und Wünsche ins neue Leben.

© Ilona Pagel

13

Imagine




Stell dir eine Welt vor,
in welcher der Fokus
scharf auf Gutes gestellt ist.

© Derolli

14

Kranichrufe




Kranichrufe
zwischen Wolken und Blau.
Das Eis taut

© Ralf Schauerhammer

15

Es hat




Es hat die Rose aus dem Weiß
im Morgentau geweint;
Tränen so rein
darin man ihre Seele sah.

© Ralf Schauerhammer

16

Frühlingsbild




Ach, hoffnungsfrohes Blütenkind,
in zarten Frühlingsduft
gehüllt, dich riss ein kalter Wind
so plötzlich in die Gruft.

© Ralf Schauerhammer

17

Grab Nr. 2941183




ICH STARB OHNE KINDHEIT
NACH QUALVOLLEN TAGEN
AN SEELISCHER BLINDHEIT
UND STETEM VERSAGEN
DERER, DIE HABEN.

© Ralf Schauerhammer

18

Erfüllung




Der Mond steht ruhig,
nur die Kerze erzittert
bevor sie schwindet.

© Ralf Schauerhammer

19

Reflex




Er zerschlug den Spiegel,
weil er Menschen hasste.

© Ralf Schauerhammer

20

Amsel


Amsel, singst inmitten der Nacht
Flügel entzwei, dich lockt der Flug
Wieder mal
Du hast lang gewartet, flieg jetzt besser los…

Amsel, singst inmitten der Nacht
Nimm dies tote Aug und lern das Sehn
All die Zeit
Du hast drauf gewartet auf die Zeit nun frei zu sein

Amsel flieg, Amsel flieg
Flieg in das Licht dieser pechschwarzen Nacht
Amsel flieg, Amsel flieg
Flieg in das Licht dieser pechschwarzen Nacht

Amsel, singst inmitten der Nacht
Flügel entzwei, dich lockt der Flug
Wieder mal
Du hast lang gewartet auf den Zeitpunkt, flieg jetzt los
Du hast lang gewartet auf den Zeitpunkt, flieg jetzt los
Du hast lang gewartet auf den Zeitpunkt, flieg jetzt los

© Karlheinz Lang



Musik und Gesang: Thomas Leenen

21

Süsser Schatz


(Freie Übertragung des Beatles Songs Honey Pie)

Sie schaffte früher an,
stand am Bahnhof Zoo.
Nun kommt sie ganz groß raus
inner Broadway-Show...
und wenn sie mich hören könnte,
würd ich singen so:

Süßer Schatz, du treibst mich in den Wahhansinn!
Ich lieb dich, wo führt dahas hin!?
Komm doch schnell mal nach Haus...

Oh du süßer Schatz, meine Lage is trahagisch,
komm zeig mir mal mahagisch,
wie dein Hit hier schlägt ein

Du, du bist ein Star, du süße Josephine
und nur der Gedanke an dich,
macht mich schon weich in den Knien!
Oh du süßer Schatz, ich lieb dich doch so seeher.
komm zu mir übers Meeher,
wo du hihingehörst!

Oh du Wind, ders Boot dann treibt
weit übers Meer,
bitte blas sie schnell mal zu mir her

Süßer Schatz, du treibst mich in den Wahhansinn!
Ich lieb dich, wo führt dahas hin!?
Komm doch schnell mal nach Haus...

© Karlheinz Lang



Gitarre und Gesang Dr. Friedrich Schliemann, Hamburg

22

Deine Liebe


Deine Liebe folgt mir nach,
wohin ich auch gehe.
Deine Liebe strahlt für mich,
wohin ich auch sehe.
Deine Liebe spiegelt sich,
wohin ich auch schaue.
Deine Liebe ist der Fels
auf den ich baue.

© Ralf Schauerhammer



Musik und Gesang: Thomas Leenen

23

Defender


Rotz und Wasser du isch heule,
Wann se nachts den mir zerbeule!
Steht so hamlos uff de Gass,
Krischt da ab nur Klassehass:

Isch moin hier moinen Hummer-Jeep,
Den habbisch weklisch, schreklisch lieb!
Der is so schwazz, gleisch einem Saasch,
Wann dem was is, komm isch in Raasch!

Babba saacht: Ach Bub, die Neider,
Wedde immer schlimmer, leider.
Koiner hat mehr Achdung heude
Vor dem Eischenduum der Leude!

Die dir deen dun demoliere,
Dun aach dääschlisch demonstriere!
Dreggisch dribber lache die,
Desdewesche schnabb der die!

Schnabb se dir die Neidkaniggel,
Krisch se hinne am Schlawiggel,
Leesch se flach, bleib hammerhadd,
Mach se mit deim Hummer pladd!

Komm, mein Bub, mir schnabbe die
Du gibst Gas, isch hald se hie!
Komm, mein Bub, komm mach se pladd,
Hier heißt's: Landvoocht bleibe hadd!

© Karlheinz Lang



Rezitation von Karlheinz Lang (Carlino)

24

Walzer der Hoffnung


Im Dunkeln such ich eine Hand,
die wärmt und führt in jenes Land,
in dem allein die Liebe wohnt
und Menschlichkeit erhaben thront.

Das zweite Licht erhellt die Nacht,
du hältst verborgen bei mir wacht,
damit das Zweifeln inne hält,
sich Frieden zur Vernunft gesellt.

Wohin das Leben mich auch treibt,
bei dir find ich Geborgenheit.
Denn Angst und Kälte werden weichen,
an deiner Hand, voll Liebeszeichen.

© Sanderling



Präsentationskalender © Hilfe, Tricks & Tipps • Wolfgang
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