Poseidon auf dem Saos

Lieber Carlino,

es war mir eine besondere Freude am frühen Morgen dein Pantun zu lesen. Denn die aktuellen Bedingungen in Griechenland haben dich selbst sicher auch bis ins Mark getroffen. Kein Wunder, dass du dies in deinem Pantun zum Thema machst.
Besonders gut hat mir gefallen, wie du es geschafft hast, wie sich Poseidon mit dem Hirten gemeinsam das unfassbare Feuer betrachten. Das hatte eine sehr starke Wirkung auf mich.
Überhaupt ist dein Pantun sehr stark. Die Form scheint für dieses Thema gut geeignet und du hast sie gekonnt angewandt.
Dass Mensch und Tier aktuell sehr leiden ist spürbar.

Alles Gute für dich/euch
und eure Insel!

der Sanderling

Lieber Sanderling, lieber Thomas,

ehrlich gesagt hatte und habe ich immer noch Probleme mit der Gedichtform des Pantun. Was mir nicht liegt, ist eine gewisse Starrheit durch die vielen vorgegebenen Wiederholungen. Ich habe versucht sie durch Variationen etwas zu durchbrechen und das scheint mir einigermaßen gelungen…
Dass ihr auch den Bezug zum brennenden Izmir, dem einstigen Smyrna, wahrgenommen habt, freut mich besonders…

Danke und herzliche Grüße aus S,
Karlheinz

Lieber Carlino,

so wie der Mond immer wieder in meinen Gedichten auftaucht, so sind es die Ziegen in deinem Gedicht... Ich finde, du hast die Aufgabe wunderbar gelöst und den Zeilen durch die veränderte Stellung einen neuen Sinn gegeben. Das ist für mich der große Zauber am Pantun - der Perspektivwechsel. Es ist als ginge ich um einen Baum, betrachtete ihn immer wieder neu und kehrte dann zum Ausgangspunkt zurück. Dort stehend realisiere ich dann die Veränderungen, die sich seit meinem Losgehen eingestellt haben. Nichts ist eben wie vorher auch, wenn es so scheint...

Liebe Grüße und danke..

anna a.

Liebe anna,

das siehst du durchaus richtig. Wie sollte das auch anders sein auf dieser Insel, wo die Ziegen zu den Ureinwohnern gezählt werden…
Deine Betrachtungen über den Perspektivwechsel im Pantun kann ich ebenso nur vollständig unterschreiben!

Danke auch für dein Lob!

Herzliche Grüße aus Samothraki
Karlheinz