Auf dem Wege durch Galcien, in Sebreiro, fanden wir ein Haus. Freundlich schenkte dort die Wirtin, roten Wein gern aus. Fröhlich saßen wir am Tische, aßen Suppe, Gulasch, Eis. Plötzlich kam ein großer Bottich voll mit Trester, der war heiß. Bläulich züngelte die Flamme volle zehn Minuten lang. Und der Wirt hub seine volle dunkle Stimme ganz gewaltig an. Und er sprach den dunkeln Zauberspruch, der war uralt. Dabei er rührt er kräftig in der Tunke, doch mir wurd eiskalt. Uhus, Eulen, Kröten, Hexen fing die Formel der Beschwörung an. Alle Leute in dem Raume wurden still bis auf den letzten Mann. Zischend, glühend fiel das Feuer von dem Kupferlöffel schwer. Dabei er rief er das vermaledeite und zerlumpte Geisterheer. Schließlich kam er dann zum Ende, und die Flamme die ging aus und ein köstlicher Geruch von Kaffeebohnentrester zog durchs Haus. Auch der Wirt wurd wieder menschlich und er strahlt uns an, "Hat Queimada euch gefallen, ja dann freut euch mit mir dran". Und wir tranken dies Orujo und dann kam von uns für ihn Applaus. Ja, so war es, meine Freunde, die Geschichte ist nun aus.
Hallo Klatschmohn, eine interessante Geschichte. Du hast mit der Langzeile eine schwierige Metrik gewählt und ich bin mir nicht sicher ob ich sie richtig erfasst habe bzw. ob Du sie überhaupt gewollt hast. Das liegt vllt. an den Fremdworten, deren Aussprache nicht klar ist. Die Mystik löst sich scheinbar zum Ende auf, doch irgendetwas bleibt immer zurück. Ist das nicht kontra zum Jakobsweg? Ich rätsele also noch. In der 4.Z fehlt hinter Bottich ein Leerzeichen. In der 8.+12.Z. ist ein er zuviel. Vorletzte Zeile hinter uns kein Komma. Letzte Z. meine Freund (e)? Eine schöne Geschichte, die zum Denken anregt. LG Ulrich
ja, wo Licht ist, ist auch Schatten. Galicien ist wohl mit keltischer Symbolik überfrachtet. So wurde es uns zumindest erklärt, dass die Kelten in Spanien waren, wusste ich vorher nicht. Das verwendete Versmaß leitet sich aus der Art und Betonung des „Zauberspruches“ des Wirtes, bzw. des Reiseleiters heraus, denn selbstverständlich wurde der Spruch übersetzt. Es war ganz schön gruselig. Vielleicht hilft das zum Verständnis. So zauberspruchartig müsste es dann auch gelesen werden. Sebreiro selbst war schon ein grandioser Ort. Nach einem langem und steilen Aufstieg, war da eine kahle Gegend in den Pyrenäen mit einem mystischen Hostienwunder, dass – so wie es in dem beigefügten Link zu lesen ist- Wagner zu Parzival inspiriert haben soll.
Diese Reise hat so einiges in meinem Leben bewirkt und einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Zum Beispiel fing ich danach an in einem Forum Gedichte zu schreiben. Vorher hatte ich schon ein bisschen gereimt, aber danach fing es richtig an. Ich werde mal ein bisschen kramen, vielleicht finde ich noch mehr Gedichte von dieser phantastischen Reise wieder. Vielen Dank für Deinen Kommentar und die Hinweise.
abgesehen vom Inhalt, den ich nicht ganz verstehe (was ja nicht tragisch ist ), hadere ich erheblich mit der Form . Was hattest du im Sinn? Hexameter? Distichen? Einfache Langverse? Mir scheint, deine Verse passen in keine dieser Strophenformen, denn du wechselst die Auftakte und setzt Zäsuren an Stellen, die dafür nicht geeignet sind. Auch die Reime sind teilweise arg an den Haaren herbei gezogen.
Für mich kein wirkliches Lesevergnügen . Herzliche Grüße , Medusa.
Liebe Medusa, Kann sein, dass die Metrik völlig daneben ist, aber als ich das geschrieben habe war ich völlig unbeleckt von solchen Vorgaben, aber vorgelesen wirkt es und bei meinen Mitreisenden war es damals sehr gut angekommen. Ich häng tatsächlich sehr an diesen Versen, weil das Erleben dieser Reise wieder deutlich präsent wird. Sonst hätte ich es nicht eingestellt und ich mag es einfach hier haben. Liebe Grüße, Heidi
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