Wir sind zwei brave Fassadäre
auf einem sehr gepflegten Pfad,
uns kommt nie etwas in die Quere,
denn die Façon bleibt stets gewahrt.

Nach außen blank geputzt der Schmuck,
kein Quentchen Staub, kein Leben,
wir lieben diesen Fahnenlook,
er trotzt jedwedem Beben.

Wir hüten unser Heiligtum -
Kontrolle über Leid Geplagtes -
verputzen die Fassade stumm,
verschließen ängstlich Ungesagtes.

So reiten wir als Fassadäre
durch Berge und durch enge Täler,
verunsichert, mit tiefer Schwere
und zeigen nicht den kleinsten Fehler.

Liebe Anna Amalia,

der erste Schritt ist die Selbsterkenntnis. Leider bleibt Dein Gedicht darin stecken!
Gibt es eine Fortsetzung? Vielleicht sogar einen Mord? Als im Sommer 2012 für
mich der 2. Weltkrieg zu Ende war, fielen auch für mich die letzten Fassaden,
es war ein großes Glück! Ich wünsche allen Menschen diese "Vogelfreiheit" !

Lg Jorsch

Lieber Jorsch,

Es handelt sich bei dem Gedicht lediglich um eine Zustandsbeschreibung, eine Beobachtung, wobei ich nicht müde werde zu betonen, dass das lyrische Ich mit meiner Person nichts zu tun hat...

Ich könnte über eine Fortsetzung nachdenken, vielen Dank für die Idee!!

Alles liebe

Änne

PS: und Freiheit ist eine Conditio sine qua non für uns Menschen....

Liebe Anna Amalia,

ich habe nichts anderes gedacht! Also ich habe in meinen Umfeld so ein Ehepaar,
sie zeigen ebenso nicht "den kleinsten Fehler", doch es ist so offensichtlich, wer schaut.

Conditio sine qua non, kannte ich noch nicht, wieder was gelernt!
Façon, der Alte Fritz schrieb es wohl anders, wenn so gewollt - gute Distanzierung!

Einen ruhigen Tag wünscht Dir der Jorsch aus dem Goetheland!