Sie standen wichtig hinterm Tresen mit ihrer stolz geschwellten Brust, der Titel Guru war zu lesen und in den Kunden las ich Frust.
Mit festgeklebten Haarsprayschöpfen, hoch konzentriert am Telefon, da nickten sie mit ihren Köpfen, warum es ging? Ich ahnt' es schon:
Ach, Süße ja, ich komm bald heim, nein, den Salat kann ich nicht holen, und tanzen? Club gehn? Jaqueline - nein, mir ist heut Nacht nach Dieter Bohlen.
Indes verstärkte sich das Grollen der Kunden dieses Guru -Ladens, hier sollten Menschen Handys wollen und nicht - wie jetzt - verkrampfte Waden.
Die Jünglinge - recht unverkrampft -, sie sprachen weiter ungeniert, die Kunden gingen wutentbrannt so ist's, wenn Mensch den Takt verliert.
hier hast Du Dir wohl den Frust von der Seele geschrieben. Das geht wohl vielen so in dem Handygeschäft, wenn man nicht nur kaufen will, sondern gar reklamieren. Ich bin zum Glück nicht bei …….! Ich habe es ganz praktisch mein Anbieter ist ganz in der Nähe, da fahr ich hin, wenn was nicht funktioniert.
Du hast tolle Passagen in dem Gedicht, dazu gehört für mich z. B. das hier:
Mit festgeklebten Haarsprayschöpfen, hoch konzentriert am Telefon, und Ach, Süße ja, ich komm bald heim, xxxx und tanzen? Club gehn? Jaqueline - nein,
Sagt man. In den Kunden las ich Frust? Das hört sich für mich irgendwie komisch an. Wie wär es mit: doch ihre Kunden spürten Frust. Was heißt eigentlich: mir ist heut Nacht nach Dieter Bohlen. Ist das ein Code Wort für was, oder nur dem Reim geschuldet? Ich versteh das nicht. In der vorletzten Vers stört mich, dass dass die Menschen (nicht) wollen, dass sie verkrampfte Waden haben. Das will eh niemand. Wieder ein bisschen dem Reim geschuldet? Da wäre dann noch ein „s“ zuviel bei Ladens/Waden. Kleiner Vorschlag:
Indes verstärkte sich die Wut Der Kunden in dem Guru Laden. Die Menschen wollen Handy haben Und nicht wie jetzt, verkrampfte Waden.
schön, dass du deinen Kunden-Frust poetische verarbeitet hast, du hast ihn damit zum Guten gewendet. Ich kann schmunzelnd erkennen, dass es nicht nur mir so geht - nicht nur im Handy-Laden. Ich kann mich jedenfalls an Zeiten erinnern, wo Privatgespäche im Dienst ... Sorry, das ist es eben, heute ist es ja nur ein "Job", da ist "Dienst-Leistung" für den Kunden Nebensache.
Liebe Grüße Thomas
P.S.: Die Zeile mit Bohlen verstehe ich, obwohl ich es nicht verstehen kann...
Viellecht so oder ähnlich: Indes verstärkte sich die Wut Der Kunden in dem Guru Laden, Statt Rumstehen will man Handys haben Und Service, statt verkrampfte Waden.
vielen Dank für deine Vorschläge, denen ich eigentlich immer gerne folge.. Aber noch hänge ich an meiner Zeile: hier sollten Menschen Handys wollen - damit wollte ich die Manipulationen ausdrücken - nach mir kam eine Kundin, die explizit ein ganz bestimmtes Handy nicht wollte und dann mit genau diesem rausging ...
Und Dieter Bohlen moderiert unter anderem die unsägliche Sendung DSDS ( samstags) , in der , wie in vielen anderen Sendungen heutzutage, Menschen in ihren Schwächen den Menschen zum Gelächterfraß vorgeworfen werden ( dahinter steckt natürlich ein Drehbuch ... aber wer weiß das schon ) , also steht für mich Dieter Bohlen als Symbol für Trash TV .
Ja und ich denke schon, dass wir in Menschen lesen können ...
So belass ich das Gedicht erstmal so, sehe aber deutlich , wo Verbesserungsmöglichkeiten sind , die auch du lieber Thomas angesprochen hast ... Manches muss ich erst in mir noch bewegen.
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